Die rasante Entwicklung der Biotechnologie und Genetik ermöglicht es den Menschen, entscheidend in ihre Natur einzugreifen. Solche "Eingriffe" werfen unablässige biologische, soziale, rechtliche, politische, religiöse und wirtschaftliche Fragen auf, die klare Antworten suchen; die Verantwortung für Entscheidungen ist schwerwiegend und interdisziplinäres Wissen der Bioethik ist notwendig und unerlässlich.
Was sind die "Rechte" bei Abtreibung? Wie verhält sich Euthanasie zur Autonomie? Kennen wir die ethische Dimension des Suizids? Welche Art von Beziehung hat ein Arzt zu seinem Patienten? Wann ist therapeutisches Klonen erlaubt und wann ist reproduktives Klonen erlaubt? Ist die Experimentation an menschlichen Embryonen legitim? Unter welchen Bedingungen wird assistierte Reproduktion umgesetzt? Was sind die Ergebnisse der Transplantation menschlicher Organe? Ist pränatale Untersuchung notwendig? Wie verhält sich das klassische Denken zur Kunst der Medizin in der modernen klinischen medizinischen Praxis?
Die Wissenschaft der Bioethik ist die philosophische Untersuchung der Prinzipien und Regeln, die die Wissenschaften und Technologien des Lebens regeln sollten. Sie hat sich erst in den letzten 30 Jahren entwickelt, ihre Wurzeln finden sich jedoch in der antiken griechischen Medizin und Philosophie. Obwohl der moderne Arzt das letzte Wort hat, bleibt das Sprichwort des antiken griechischen medizinischen Philosophen äußerst relevant: "Der beste Arzt muss auch ein ausgezeichneter Philosoph sein".

Die enthaltenen Texte:

Der Charakter der Medizin und das ethische Wissen
- Robert Bartz, "Die Erinnerung an die Hippokratiker: Wissen, Praxis und Ethos bei antiken griechischen Arzt-Heilern"
- Ronald Polansky, "Ist Medizin eine Kunst, eine Wissenschaft oder praktische Weisheit? Antike und moderne Reflexionen"
- Kathryn Montgomery, "Fürsorge und die falsche Beschreibung der Medizin: Gegen die Antrittsrede der medizinischen Fakultät"
- David Thomasma, "Aristoteles, Phronesis und postmoderne Bioethik"
- Tod Chambers, "Bekenntnisse eines unbußfertigen Sophisten"
- Julia E. Annas, "Philosophische Therapie: antik und modern"

Der heuristische Wert klassischer Ansätze
- Alex John London, "Thrasymachus und das Management der Fürsorge: Wie man nicht über die Kunst der Medizin nachdenken sollte"
- Christopher Megone, "Potenzialität und Personen: eine aristotelische Perspektive"
- Mark G. Kuczewski, "Kann Kommunitarismus die akuten und endlosen öffentlichen Debatten beenden?"
- Daryl M. Tress, "Klassische und zeitgenössische Reflexionen zur medizinischen Ethik und dem besten Interesse des kranken Kindes"
- Christopher E. Cosans, "Dem Tod stoisch gegenüberstehen: Epiktet über den Suizid im Falle von Krankheit"
- Georgios Anagnostopoulos, "Euthanasie und die Rolle des Arztes: Reflexionen über einige Aspekte der antiken griechischen Tradition"
- Eleni Kalokairinou, "Epilog"