In ernsten Angelegenheiten. Kann jemand mit der Verfassung und den demokratischen Institutionen spielen? Können Themen wie die Ersetzung des Verfassungsrevisionsprozesses, wie in Artikel 110 vorgesehen, durch ein Referendum eröffnet werden? Was bedeutet die Stärkung der Befugnisse des Präsidenten der Republik und seine direkte Wahl durch die Wählerschaft für den parlamentarischen Charakter unseres Regimes? Welche Auswirkungen wird die mögliche Einführung des einfachen proportionalen Wahlsystems auf das Regime haben, insbesondere auf die Regierungsstabilität, ohne die verfassungsrechtlichen Bestimmungen zu überarbeiten, die die Ernennung jeder Regierung regeln? Ist die Verfassung schuld an der vielschichtigen Krise, die das Land erlebt? Kann der Ausweg aus der Krise durch eine verfassungsrechtliche Perspektive der griechischen Frage erreicht werden, oder sind andere, viel komplexere Voraussetzungen erforderlich? Kann eine ernsthafte und verantwortungsvolle Diskussion über die Revision der Verfassung stattfinden, ohne die grundlegenden Voraussetzungen des politischen und verfassungsrechtlichen Konsenses? Ohne historisches Gedächtnis und Bewusstsein für die institutionellen Errungenschaften des Landes? Während es beispiellose Probleme in der Justiz, bei unabhängigen Behörden und im Medienbereich gibt? Was sind die Ermessensspielräume des nationalen Revisionsgesetzgebers im Kontext der europäischen Krise und der neuen Korrelationen, die sich aus der Kombination von Wirtschaftskrise, Flüchtlingskrise, Sicherheitskrise und Brexit ergeben? Nikos Alivizatos, Stavros Tsakyrakis und Evangelos Venizelos wurden aufgerufen, diese und viele andere verwandte Fragen in einer öffentlichen Diskussion mit dem Titel "In ernsten Angelegenheiten": Eine Diskussion über die Verfassung und Demokratie", organisiert vom Kreis der Ideen für den nationalen Wiederaufbau am 30. Juni 2016, unter der Leitung von Ilias Kanellis, zu beantworten.