Das kuratierte und kommentierte Tagebuch trägt zweifellos zur Historiographie des Ersten Weltkriegs bei. Einerseits liefert es wertvolle Informationen über die Haftzeit der Venizelistischen Offiziere in Verl – ein Ereignis, für das wir bisher nichts weiter als einfache Hinweise hatten – und andererseits bereichert es unser Wissen über die Übergabe von Kavala an die Bulgaren im August 1916 und die Verlegung des IV. Armeekorps nach Görlitz in Schlesien. Der kretische Gendarmerieoffizier Stylianos Kandylakis erzählt in Echtzeit von ihrer Gefangennahme und Gefangenschaft und widmet die meisten Tagebucheinträge dem Ziel, die politischen Verfolgungen, die die Venizelisten von ihren pro-royalistischen Kollegen auf unwirtlichem Boden erlitten, gegen das Vergessen lebendig zu halten; der Höhepunkt war ihre monatelange Inhaftierung in Verl, Westfalen, und die harten Bedingungen ihrer Haft bis zum Moment ihrer Freilassung und Rückkehr nach Griechenland. Durch das Tagebuch werden Aspekte des beispiellosen Abenteuers der Soldaten und Offiziere des IV. Armeekorps wieder lebendig, die lediglich ein Ausdruck der Nationalen Spaltung in Griechenland während des Ersten Weltkriegs sind.