Wenige Romane haben jemals eine ganze Ära symbolisiert. Und das beeindruckendste dieser Bücher ist das meistdiskutierte amerikanische Buch des 20. Jahrhunderts. Seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 1939 wurde es in Hunderten von Millionen Exemplaren herausgegeben und in die meisten Sprachen übersetzt und erneut übersetzt. Die Ära sind die 1930er Jahre, die Große Depression, die archetypische Wirtschaftskrise, die sich mit Schrecken in das kollektive Gedächtnis eingebrannt hat. Und der Schriftsteller, der sie so kraftvoll und klar beschrieben und erklärt hat, dass sein Werk für immer in der Geschichte bleiben wird, ist John Steinbeck mit "Früchte des Zorns". "Früchte des Zorns" ist ein Hymnus an die Menschlichkeit und das Mitgefühl, die Stärke der Familie, den Kampf um den Lebensunterhalt, die kleinen Akte der Freundlichkeit der Menschen. Durch die Geschichte der Familie Joad, die von ihrem Land entwurzelt wird und migriert, wird eine Wahrheit verkündet: und diese Wahrheit, mit einer literarischen Unmittelbarkeit gegeben, die fesselt, ist heute genauso absolut und dringend wie damals, als sie erstmals geschrieben wurde. Vielleicht mehr als jedes andere Buch beweist dieses, dass große Literatur kein rätselhaftes Puzzle sein muss, sondern durch erschreckend vertraute Worte und Bilder mit der Seele jedes Menschen in Resonanz treten kann.