Im krassen Gegensatz zu den Assoziationen, die das Wort im Kopf eines westlichen Menschen weckt, werden Dschinn in der muslimischen Welt als alte, mächtige und gefährliche Wesen mit ambivalenten Haltungen gegenüber der Menschheit angesehen. Die Überzeugungen und die Mythologie, die sie umgeben, haben sich als so widerstandsfähig erwiesen, dass der Koran, das heiligste Buch der islamischen Religion, gezwungen war, ihre Existenz anzuerkennen und insgesamt nicht weniger als neunundzwanzig Mal auf sie zu verweisen – ähnlich wie die christliche Tradition gezwungen war, die Existenz des bösen Blicks zu akzeptieren und vorchristliche Praktiken der Exorzismen anzuerkennen. Ihre Präsenz hat nicht nur den islamischen Okkultismus beeinflusst, sondern auch viele westliche esoterische Schulen, und sie hat einen tiefen Eindruck auf das Reich der Literatur und die Kunst des Fantastischen hinterlassen, ebenso wie auf jene seltsame Welt, die sich heute zwischen Vorstellungskraft und Realität erstreckt, nämlich das Reich der Magie. Das Buch, das Sie in Ihren Händen halten, strebt danach, als Leitfaden zu dienen, der Sie in diese seltsamen Wesen, ihre Geschichte und Natur einführt sowie in die Art und Weise, wie sie die Entwicklung der Menschheit beeinflusst haben und weiterhin beeinflussen.