„Nun, es ist notwendig, dass ich mich mit Andeutungen ausdrücke, damit, falls der Brief im weiten Meer oder an Land verloren geht, derjenige, der ihn liest, ihn nicht versteht... Achte jedoch darauf, dass er nicht in die Hände ungebildeter Menschen gerät. Denn ich bin fast der Ansicht, dass es aus diesen keine amüsanteren Theorien für das (ungebildete) Volk gibt, noch bewunderten und begeisternderen für die Intelligenten. Wenn sie dann viele Male gesagt und über viele Jahre hinweg gehört werden, erst dann werden sie mit viel Mühe gereinigt, wie Gold.

Das bewundernswerte an der Sache, höre, was es ist... Achte also darauf, dass du eines Tages nicht bereust, was dir ungerecht entglitten ist. Die beste Vorsichtsmaßnahme ist, dass nichts geschrieben, sondern auswendig gelernt wird. Denn es ist unmöglich, dass das Geschriebene nicht verloren geht. Deshalb habe ich nie etwas über diese Angelegenheiten geschrieben...“ Platon, Brief II (314a-b-c)