Es war einmal ein Mädchen namens Sophie, das mit dem Jäger der Königin in den Wald ging. Ihre Lippen waren so rot wie reife Kirschen, ihre Haut war so weich wie frischer Schnee, ihr Haar war schwarz wie die Nacht. Als sie anhielten, um sich auszuruhen, zog der Jäger sein Messer und nahm ihr Herz. Für Sophie war das keine Überraschung. Sie hatte die Gerüchte gehört, das Flüstern um sie herum. Man sagte, sie sei zu freundlich und sanft, um zu herrschen; eine solche Königin wäre eine Katastrophe. Und Sophie glaubte ihnen. Sie glaubte alles, was sie über sich gehört hatte, all die giftigen Worte, die Menschen benutzen, um Mädchen wie sie daran zu hindern, Macht zu erlangen. Doch Sophie würde beweisen, dass selbst die dunkelste Magie das Feuer, das in jedem Mädchen brennt, nicht auslöschen kann. Und dass die größte Macht die Freundlichkeit ist. Sie können all deine Schwächen aufzählen, aber sie können dich nicht dazu bringen, sie zu glauben. Nur du kannst das. "Freundlichkeit ist vieles," sagte sie. "Sie ist sanft. Zärtlich. Tolerant. Sie entspringt Geduld und Vertrauen. Manchmal, ja, ist sie gefährlich. Wenn du einem verletzten Tier hilfst, das dich angreifen könnte, wenn du jemanden verteidigst, der misshandelt wird... all das ist gefährlich. Aber zu versuchen, ein anderes Wesen zu verstehen, sich in seine Lage zu versetzen, ihm zu helfen, selbst wenn es dich etwas kostet, das zeigt Stärke, Sophie, nicht Schwäche."