Von dem Moment an, als die Menschen lernten, die Frucht des Weinstocks zu nutzen, um sie in Wein zu verwandeln, zeigten sie eine besondere Vorliebe und Neugier für dieses Getränk, die im Laufe der Jahrhunderte nicht nachgelassen hat. Von Generation zu Generation setzen sie sich hartnäckig dafür ein, seine Geheimnisse zu entschlüsseln und seine Qualität zu verbessern. 

In dieser Hinsicht spielte das 20. Jahrhundert eine grundlegende Rolle in der Geschichte des Weins dank des Aufkommens und der Entwicklung der Önologie.
Diese Wissenschaft, die auch eine Technik ist, entstand in den 1950er Jahren durch den Anstoß der Chemiker Emile Peynaud und Jean Ribereau-Gayon in der Region Bordeaux und der Professoren Jaumes und Flandry in Montpellier, die leidenschaftlich an Wein interessiert waren. Als wunderbares Werkzeug für den Winzer half die Önologie ihnen, die Natur des Weins besser zu verstehen und die verschiedenen Phasen seiner Verarbeitung und Herstellung zu kontrollieren. 

Entgegen der Befürchtung, die sie verursacht hatte, führte sie nicht zur Standardisierung der Weine, sondern bot dem Winzer mehr Komfort und gab ihm größere Freiheit, die Arten seiner Weine zu bestimmen. Die Nachricht für Weinliebhaber des dritten Jahrtausends ist erfreulich: Wenn sie weniger trinken, werden sie künftig besser trinken und von Qualität statt Quantität profitieren. Für sie ist Wein nicht mehr "das gesündeste Getränk", wie es vom Pasteur-Institut gelobt wurde, sondern "das Getränk, das Vergnügen bietet". 

Aufgeschlossen und voller Neugier lernen sie zu schmecken, zögern nicht, Fragen zu stellen, und genießen es, ihre Empfindungen mit ihren Freunden zu teilen. Ob sie nun Weinliebhaber sind, die in die Kunst des Weins eingeführt werden, oder erfahrenere Kenner, dieses Buch dient als Leitfaden in diesem aufregenden Abenteuer der Weinentdeckung.