"Zu deinem eigenen Besten!" Welches Kind hat das nicht gehört, welcher Elternteil hat es nicht gesagt. Aber wie unschuldig ist dieser Satz? Warum ist es vernünftig zu erwarten, dass ein Kind ohne Beschwerde akzeptiert und sogar als Vorteil wahrnimmt, die körperliche oder geistige Gewalt, die es von seinen Eltern erleidet, wenn wir niemals etwas so Irrationales von einem Erwachsenen verlangen würden? Und was passiert später, wenn dieses "brave Kind", das jahrelang seine verbotenen Gefühle (Wut, Hass, Zorn) unterdrückt hat, erwachsen wird? In diesem Buch deckt Alice Miller die pädagogischen Methoden der letzten Jahrhunderte auf und taucht dann in die Kindheit des drogenabhängigen Christiane F., des Diktators Adolf Hitler, des Kindermörders Jürgen Bartsch sowie bestimmter Künstler (Sylvia Plath, Paul Klee, Peter Handke, Friedrich Dürrenmatt usw.) ein und zeigt uns, was genau unter dem wohlwollenden Deckmantel des Begriffs "Erziehung" liegt und demonstriert gleichzeitig, wie das, was einem Kind in den frühen Lebensjahren eingeprägt wird, die gesamte Gesellschaft beeinflusst. Sie richtet sich nicht nur an Eltern, sondern vor allem an das Kind, das jeder Erwachsene in sich verbirgt, und zeigt uns, dass der Schlüssel zur Durchbrechung des Teufelskreises der "Erziehung" direkt vor unseren Augen liegt. Alles, was es braucht, ist der Wille, es in die Hand zu nehmen.