Der Einmarsch der deutschen Armee im Jahr 1941 brachte Hitlers Neue Ordnung nach Griechenland, eine Welt aus zerstörten Siedlungen, hungernden Bevölkerungen und absoluten katastrophalen Visionen. Basierend auf reichen Augenzeugenberichten und bisher unberührten Archivquellen beschreibt Mark Mazower die Herrschaft und wirtschaftliche Ausbeutung Griechenlands durch die Achsenmächte, den Zusammenbruch einer gesamten Gesellschaft inmitten von Terror und Hunger und ihre Wiedergeburt durch die Institutionen und Praktiken des Massenwiderstands.
Das tägliche Leben unter fremder Herrschaft sowie das der Guerillas in den Bergen des Freien Griechenlands werden unter den beispiellosen materiellen und psychologischen Bedingungen des totalen Krieges dargestellt: Zivilisten und Dorfbewohner, die bei Säuberungsaktionen ins Visier genommen werden, Juden auf dem Weg in Konzentrationslager, Widerstandskämpfer, Kollaborateure, Schwarzmarkthändler und Verräter sind die Charaktere, durch die die lebendige Erzählung die turbulente und widersprüchliche Erfahrung der Besatzung rekonstruiert. Der Krieg wird jedoch auch aus der Perspektive des Besatzers untersucht: Die Worte und Taten gewöhnlicher Soldaten oder Offiziere der Wehrmacht und der SS (wie des jungen Kurt Waldheim, dessen Aktivitäten im besetzten Griechenland diese Studie inspirierten) offenbaren die Überzeugungen und Werte, die die nationalsozialistische Politik der Gewalt, des Terrors und der Endlösung unterstützten.
Reich illustriert mit Fotografien aus deutschen, britischen und griechischen Quellen, bietet das Buch einen aufschlussreichen und oft bewegenden Blick auf die größte griechische Tragödie des Jahrhunderts: eine, die eines Tages mit den Feierlichkeiten der Befreiung endete, nur um am nächsten Tag inmitten der Feuer des Bürgerkriegs wieder zu beginnen.