EIN POLITISCHES MANIFEST FÜR EINE AUFSTREBENDE IDEOLOGIE, DIE DIE ZUKUNFT DER MENSCHHEIT DEFINIEREN WIRD Für die meisten bezieht sich der Begriff "Tierschutz" auf einen wohlwollenden und etwas skurrilen Lebensstil. Er wird als übermäßige emotionale Bindung an Tiere dargestellt, in der Regel an Haustiere, Kätzchen und Welpen. Politischer Tierschutz geht über dieses gut gemeinte Verhalten hinaus. Unsere grundlegende Position ist, dass die menschliche Einstellung zu Tieren nun alle wichtigen politischen Fragen bestimmen wird. Der Schutz der Tiere, ihr Wohlbefinden und ihre Befreiung aus menschlicher Knechtschaft werden letztendlich darüber entscheiden, ob wir Krieg oder Frieden, Demokratie oder Autoritarismus, Wohlstand oder Armut haben. Diese Behauptung erscheint sicherlich übertrieben. Sie beruht nicht auf unseren Erfahrungen. Wir akzeptieren nicht leicht, dass die Beziehung zwischen Mensch und Tier für die Politik von Bedeutung ist. Wir haben Tiere an den Rand gedrängt, als flauschige Annehmlichkeiten, Säcke von Rohstoffen und Attraktionen. Dies mag die Welt sein, die wir geerbt haben. Aber es ist nicht die, die wir übergeben werden. Wer Gewalt verurteilt, verurteilt sowohl Krieg als auch die Folter von Tieren. Wer für Gerechtigkeit kämpft, kämpft nicht nur für Menschenrechte, sondern auch für Tierrechte. Wer sich um die Rettung unseres Planeten kümmert, muss auch die Rettung der Tiere wünschen. Aus dem Vorwort von ROBERT GABEL Es ist das Schicksal jeder Wahrheit, verspottet zu werden, bevor sie anerkannt wird. Einst wurde der Gedanke, dass Farbige echte Menschen sind und humane Behandlung verdienen, als Torheit angesehen. Diese "Torheit" ist heute eine selbstverständliche Wahrheit. Heute wird die Ansicht, dass jedes Lebewesen – selbst die einfachste Lebensform – einen moralischen Status hat, als übertrieben angesehen. Aber die Zeit wird kommen, in der die Menschen erstaunt sein werden, dass die Menschheit so lange gebraucht hat, um zu erkennen, dass es nicht möglich ist, das rücksichtslose Schädigen irgendeiner Lebensform als "moralisch" zu betrachten. ALBERT SCHWEITZER