Griechenland ist ein Land, in dem sich die Ernährungsgewohnheiten seit Tausenden von Jahren mehr oder weniger herausgebildet haben. Forschungen haben gezeigt, dass die Domestizierung und systematische Nutzung von Wildpflanzenarten wie Linsen und Getreide bereits in der mesolithischen Zeit begann. Mit der Entwicklung der Gesellschaften in der Jungsteinzeit gewannen allmählich zwei Substanzen eine dominierende Stellung: Olivenöl beim Kochen und Honig in Süßspeisen. Für die zweite Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. enthalten die Tontafeln der Linearschrift B aus Kreta und dem Peloponnes die Namen vieler Pflanzen, Kräuter und Lebensmittel wie Mehl, Minze, Koriander, Gerste, Kümmel, Fenchel, Sellerie, Knoblauch, Sesam, Feigen, Oliven und Olivenöl. Basierend auf den Tafeln scheint es, dass aromatische Kräuter wie Rosmarin, Oregano, Thymian, Dill usw. auch systematisch in der Nahrung verwendet wurden. Heute wird die Tradition des Sammelns von Wildkräutern und Pflanzen ununterbrochen fortgesetzt. Man könnte sogar sagen, dass sich die Ernährung in vielen Teilen Griechenlands, insbesondere auf Kreta, den Inseln und dem Peloponnes, nicht wesentlich von der der Antike unterscheidet, da sie wenig Fleisch, viele Grüns, Hülsenfrüchte, Früchte und reichlich Olivenöl enthält. Welche Grüns haben also zum griechischen Ernährungsphänomen beigetragen? Welche Kräuter werden verwendet, um das Essen zu würzen? Welche Pflanzen werden traditionell in der Volksmedizin verwendet? All diese Arten werden in diesem Buch vorgestellt, begleitet von praktischen Informationen, historischen und mythologischen Verweisen und zahlreichen Fotografien.