Jahr 1204 n. Chr.: Die Truppen des Vierten Kreuzzugs, die in das Byzantinische Reich eingedrungen sind, erobern und plündern Konstantinopel. Griechenland ist zersplittert: Neue griechische, fränkische und venezianische Staaten entstehen in der Ägäisregion. Drei Jahre später ergreift eine bunt gemischte Gruppe von Abenteurern unter dem Venezianer Marco Sanudo Naxos und andere Inseln der Kykladen. Seitdem wird die Insel Ariadne zur Hauptstadt des Herzogtums der Ägäis oder des Archipels. Die Venezianer werden etwa dreieinhalb Jahrhunderte lang Naxos dominieren und ein Feudalsystem etablieren, das bis zum frühen 19. Jahrhundert bestehen bleibt, wodurch die Macht ihrer Nachkommen über die Einheimischen im Wesentlichen auch nach der Eroberung der Insel durch die Türken erhalten bleibt. In dieser Zeit wird Naxos zum Ziel der venezianisch-türkischen Rivalität um die Vorherrschaft in der Ägäis, während die Ankunft und Aktivitäten hauptsächlich französischer Missionare auf der Insel mit der Toleranz der Osmanen die bereits starke westliche Präsenz in den Kykladen während der türkischen Herrschaft stärken werden. Stille Zeugen der lateinischen Präsenz und Dominanz in Naxos werden die von den Eroberern hinterlassenen Denkmäler bleiben: die Burg von Chora und die über die Insel verstreuten Türme.