Die europäische Staatsbürgerschaft, die den Bürgern der EU-Mitgliedstaaten zusätzlich zu den nationalen Rechten Rechte gewährt, und der Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts (AFSJ) ("Raum"), innerhalb dessen auch Rechte für europäische Bürger und Drittstaatsangehörige entwickelt wurden, bilden zwei grundlegende, wenn auch unterschiedliche und zumindest anfangs parallele Entwicklungsfelder der europäischen Integration. Ziel dieser Arbeit ist es, zu analysieren, wie sie durch die Einordnung der europäischen Staatsbürgerschaft in den Rahmen des "Raums" in Einklang gebracht werden, indem das relevante Acquis/die Politiken/die Rechtsprechung analysiert werden, während auch die Auswirkungen aktueller Entwicklungen und Herausforderungen (wirtschaftliche, Flüchtlings-/Migrationskrise, Sicherheitskrise, Brexit...) auf diese Felder des Integrationsprojekts berücksichtigt werden. Mit anderen Worten, nach einem Ansatz zur schrittweisen Verbindung dieser beiden Felder wird versucht, brennende und zeitgemäße Fragen zu beantworten, wie: Warum ist der "Raum" wichtig für das Verständnis der europäischen Staatsbürgerschaft und ihrer Entwicklung? Wie beeinflusst die Bildung eines solchen "Raums" die Entwicklung der europäischen Staatsbürgerschaft? Werden europäische Staatsbürgerschaftsrechte für Drittstaatsangehörige entwickelt? Wie werden die europäischen Staatsbürgerschaftsrechte europäischer Bürger-Drittstaatsangehöriger von den Krisen, die die EU im letzten Jahrzehnt heimgesucht haben, beeinflusst? Letztendlich, konvergieren oder divergieren in diesem Kontext die Rechte der europäischen Staatsbürgerschaft für europäische Bürger-Drittstaatsangehörige?