Man sagt, man kann sich nicht wirklich lebendig fühlen, es sei denn, man ist dem Tod sehr nahe gekommen. Wenn das wahr ist, dann könnte ein Mann, der sechzehn Feldzüge und achtundvierzig Schlachten überlebte, nur um schließlich im Alter von 89 Jahren zu sterben, sicherlich behaupten, den Kelch des Lebens bis zum letzten Tropfen geleert zu haben. Jean-Roch Coignet fand sich quer durch Europa wieder, durchquerte, wie seine Kameraden, weite Strecken zu Fuß, oft unter unglaublich widrigen Bedingungen. Er kämpfte in Italien, Spanien, Deutschland, Österreich, Polen, Russland, Belgien und sogar außerhalb von Paris selbst, als Napoleons Stern im Sinken war. Er wurde dekoriert und denunziert, ausgehungert, vergiftet und speiste mit Aristokraten, Königen und Kaisern. Er erlebte Ereignisse, die den Lauf der Weltgeschichte veränderten, von dem Moment an, als er als Rekrut sah, wie Napoleon das Regime in Frankreich änderte und Erster Konsul der Französischen Republik wurde. In einem sehr fortgeschrittenen Alter beschloss Coignet, sich an sein stürmisches Leben zu erinnern und es zu Papier zu bringen, zusammen mit der Geschichte eines ganzen Kontinents. Seine Memoiren enthüllen unbekannte Aspekte der Geschichte der Napoleonischen Kriege, ihrer großen und kleinen Protagonisten, der schrecklichen Schlachten, die Europa erschütterten und fast alle anderen Staaten des Alten Kontinents gegen Frankreich aufbrachten. Selbst professionelle Historiker und Gelehrte der Napoleonischen Kriege werden in Coignets Schriften viele unbekannte Details jener turbulenten Ära finden. Doch Die Notizbücher des Kapitäns Coignet ist ein so fesselndes Werk, dass es das Interesse jedes Lesers wecken wird. Es ist eine Reise zurück in die Zeit, mit entwaffnender Ehrlichkeit gegeben und atemlos gelesen.